Ausflug zum Sagenpfad:
Von der Pension und Gaststätte Schmiedeschänke auf der Boltenhagener Straße in östliche Richtung, abbiegen auf Königsbrücker Landstraße, nach ca. 400m leicht nach rechts abbiegen auf Langebrücker Str. später der Beschilderung zum Masseneibad folgen.
Etwa 700 Meter vor dem Masseneibad, in die befestigte Strasse der
Zufahrt zum Waldparkplatz.
Ausflugsstrecke von der Gaststätte & Pension Schmiedeschänke zum Massenebad und Parkplatz Massene
Die Massenei,
ein 1500 Hektar großes, sagenumwobenes Waldgebiet nahe Großröhrsdorf.
In der Massenei kann man Gespenster sehen, Schätze finden und es geschehen noch Wunder.
Bis
zum Jahr 1000 bildete die Massenei mit den Wäldern um Moritzburg und
Königsbrück, dem Karswald und der Dresdner Heide ein zusammenhängendes
und fast unbewohntes Waldgebiet. Am Rande der Massenei befanden sich von
Slawen und deutschen Siedlern bewohnte kleine Dörfer.
Der
Name Massenei stammt vom mittelhochdeutschen mastunge, dem heutigen
Wort Schweinemast entsprechend. Damals trieb man wahrscheinlich Schweine
zur Mast in den Wald. Bis 1892 war dieser Wald noch
sächsisch-kurfürstliches Jagdgebiet.
Die
Massenei ist des Rest des vom römischen Geschichtsschreiber Tacitus
beschriebenen Herocynischen Waldes der sich 60 Tagesreisen weit nach
Norden erstreckte. Eine Urkunde aus dem Jahre 1241 berichtet von der
Grenze zwischen dem Markgrafentum Meißen und der böhmischen Oboe aus
Sitz beziehungsweise dem Bischofsamt Stolpen. Der Name Massenei kann von
dem oberwendischen Wort mjezown für Grenze oder der Waldmast für
Schweine (Masterei) abgeleitet sein.
In Kriegszeiten dienten die Massenei den Einwohnern der Umgebung als Zufluchtsort.
Die Landesherren gingen in der Massenei zur Jagd.
Bis 1892 wurde die Massenei vom König für die Jagd genutzt.
Am 11. August 1929 wurde die Waldidylle westlich der Bornematzenbrücke eingeweiht.
Am 04.07.1929 vernichtete eine Naturkatastrophe etwa 21.000 Festmeter Holz.
Am 23.07.1935 wurde das Masseneibad eingeweiht.
Von
1961 bis 1991 befanden sich am Kreuzungsbereich "Kleiner Stern" eine
Fla Raketenstellung der NVA in einem 360 Hektar Sperrgebiet.
Der Masseneiwald mit den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen ist Landschaftsschutzgebiet.
Jetzt ist die Kreuzung am kleinen Stern der Ausgangspunkt des Sagenwanderweges.
Der Sagenpfad
ist ein ca. 10 Kilometer langer Rad- und Wanderweg mit vielen schönen Rastplätzen durch die Massenei.
Die Bornematzin,
der Handwerksbursche und der Geizhals.
Nach
Jahren kehrte ein Handwerksbursche in seine Heimat zurück und sang nach
Herzenslust obwohl er keinen Pfennig in der Tasche hatte. Da kam eine
alte Frau auf ihn zu um ihm einige Goldstücke zu geben. Lasst nur
bleiben, Mütterchen, ihr habt ja selbst nichts übrig, sagte der
Handwerksbursche und wollte weitersingen. Aber die alte Frau ging nicht
weiter. Nun gut, soll es meine gute Mutter haben, sagte der Bursche und
bedankte sich herzlich. Dann sang er weiter und kam bald nach
Großröhrsdorf. Bald saß er bei seiner Mutter und viele Nachbarn um ihn.
Er erzählte Allen, dass ihm ein altes Weib in der Massenei das schöne
Geld gegeben hätte. Das hörte der Geizhals, lief nach am gleichen Tage
in den Wald und schrie aus allen Kräften Bornematzin! Bornematzin! Es
dauerte nicht lange und die Alte saß auf seinem Buckel und kratzte und
prügelte ihn solange bis er fortlief. Aber je weiter er lief, desto
schwerer wurde die Last, die Schläge wurden häufiger und stärker bis er
auf den Boden sank. Als er erwachte war die Bornematzin verschwunden und
der humpelte stöhnend nach Hause. Fortan hat der weder gegeizt nach
jemanden betrogen.
Das Gespenst am Seeligstädter Wegweiser.
Am
Abzweig des von Arnsdorf nach Seligenstadt führenden Fahrweges von der
böhmischen Glasstraße steht eine Steinsäule als Wegweiser einen der es
nachts umgehen soll und gespenstische Schatten über den Weg huschen,
ächzen und stöhnen, manchmal auch um Hilfe rufen.
In
den siebziger Jahren des vorletzten Jahrhunderts wurde hier einen Mann
tot aufgefunden der Opfer eines Verbrechens war. Bis heute ist nicht
bekannt wer der Unglückliche war. Man hat ihn in aller Stille auf dem
Gottesacker in Arnsdorf begraben. Sein Geist findet keine Ruhe und geht
noch heute an der Fundstelle um.
Pandietrich.
Wenn
Pandietrich sein Unwesen treibt kommen gewiss Krankheit, Krieg und
böses Wetter hinterdrein. Eine Meute wilder Hunde und anderer Tiere sind
sein Gefolge. Fast immer wählt Pandietrich zur Mitternachtsstunde von
12 bis 1 denselben Weg. Wie schon mancher gehört oder gesehen hat klingt
es aus der Ferne wie ein gewaltiger sich immer mehr nähernder Sturm.
Dann nähern sich seine Hunde mit fürchterlichem Gebell, danach kommt
Pandietrich auf seinem Sarg. Manchmal hat er keinen und ruft doch
"Husssa, hussa, he!" hinter den Tieren her. Bei der rasenden Jagd
entsteht solch einen Wind das die Bäume sich ist zur Erde herabbiegen.
Der gespenstische Sarg.
Ein
junger Vaterlandsverteidiger aus Großröhrsdorf wanderte zur Sommerzeit
nachts über Kleinröhrsdorf nach Arnsdorf. Plötzlich brach ein
Wolkenbruch los und der Soldat flüchtete in den Wald. Nach einiger Zeit
ließ der Regen nach, und der Soldat wollte seine Wanderung fortsetzen.
Gespenstische, grelle Blitze beleuchteten seinen Weg taghell. Alls das
Wetterleuchten die Umgebung erhellte fuhr ihm ein gewaltiger Schreck in
die Glieder, da er mitten auf dem Weg einen Sarg erblickte. Um der Sache
mit dem Sarg auf den Grund zu gehen zog er seinen Seitengewehr, nahm
vor dem Sargaufstellung und rief laut: Halt, wer da?
Langsam
hob sich der Sargdeckel, ein Mann richtete sich im Sorge auf und das
Gespenst sprach mit zitternder Stimme: Ach Gott, tun Sie mir nischt! Ich
bin der Glasmüller aus Arnsdorf. Ich will den Sarg nach Kleinwolmsdorf
zu Landschöppens bringen.
Ich bin kein Gespenst.
Nee tun se mir nischt!
Da setzten der Soldat und der Glasmüller den Weg gemeinsam fort.
Pandietrich.
Mitten
im Hochwald der Massenei stand ein einsames Jagdhäuschen als Unterkunft
für die Waldheger, wenn sie hinauszogen um dem Wild aufzulauern. Meist
kam der alte Waldheger von Seeligstadt hinaus und streute rings um die
Hütte Erbsen um das Wild anzulocken. Manche Nacht blieb er gleich in der
Jagdhütte, so auch in einer Herbstnacht, in der er ein donnerähnliches
Rollen immer näher kommen hörte.
Es
war schon nach Mitternacht als der aus dem Schlafe aufgeschreckt wurde.
Bald erkannte er im wilden Getöse ganz deutlich Hundegebell, hörte
Jagdhörner und wie jemand mit heiserer Stimme durch den Wald schrie:
Hussa! Hussa! He!
Der
alte Waldhüter hatte schon viel erlebt, aber so etwas war ihm noch
nicht begegnet. Im Glauben, ihm wolle jemand die schöne Jagd verderben,
öffnete er die Fenster und schrie laut in den Wald: Halbpart!
Als
die Jagd vorbei war, schien der Mond hinter den Wolken hervor, der
Waldheger eilte vor die Tür und sah im hellen Mondschein ringsum Hirsche
und Wildschweine von den Bäumen hängen. Nun wusste er, wer es nachts
durch den Wald gejagt war und freute sich, dass Pandietrich so redlich
geteilt, Halbpart gemacht hatte.
Das graue Männchen.
Am
Kreuzwege der Bretniger Viere ist zuweilen eine Zwergengestalt mit
langem grauem Bart, das graue Männchen zu sehen. Das graue Männchen
hockt auf dem Wurzelstock einer Fichte, stützt mit der rechten Hand den
Kopf und hält in der linken Hand einen aufgeschlagenes Buch in dem es
liest.
Ab und zu
blickt das Männchen auf als erwarte es jemanden. Später schlägt es das
Buch mit einem tiefen Seufzer zu, erhebt sich, geht darauf von und
verschwindet im Dunkel des Waldes.
Hier
am Kreuzwege wurde ein Mönch von Raubgesindel ermordet. Der einzige
Schatz des Mönchs war ein Buch, das er immer bei sich trug und in dem er
las wenn er eine Rast machte.
Die Steinteichnixen,
Wäsche der Steinteichnixen.
Vor
Jahren ging in einer schönen Sommernacht ein Großröhrsdorfer Bursche
auf dem Heimweg von seiner Braut aus Arnsdorf durch die Massenei. Am
Steinteich bemerkte er, wie über dem Teiche reizvolle Nebelgebilde
schwebten, sich senkten und neigten. Am Ufer aber lag es weiß wie
Schnee, und als er näher hinsah bemerkte er zu seiner größten
Verwunderung, dass es seidenartige Wäsche war, die im Mondschein wohl
bleichen sollte. Gern hätte er seine Hand danach ausgestreckt. Noch oft
kam der Bursche nachts am Steinteich vorbei.
Doch er konnte sich immer
beherrschen und ging weiter.
Eines
Tages führte er seine Herzenskrone zum Altare. Als abends die
Hochzeitsgesellschaft beim fröhlichen Hochzeitsschmause saß, öffnete
sich die Tür, herein traten zwei schöne Mädchen. Sie überreichten dem
Brautpaare ein mit Wasserrosen geschmücktes Kästchen. Danach
verschwanden sie spurlos. Das Kästchen war mit feinster schneeweißer
Wäsche gefüllt, die er am Ufer des Steinteiches im Mondschein gesehen
hatte. Als übers Jahr ein reizendes Töchterchen dem jungen Paare in die
Wiege gelegt ward, wurde das Kind mit der feinsten Wäsche der
Steinteichnixen umhüllt. Im Dorf wurde sie später die "Nixe" genannt.
Die Glocken von Rüdigersdorf.
Am
Steinbach, der den Wald der Massenei durchfließt, bereitet sich Frau
Sager eine Heimstätte. Frau Sager spielt am plätschernden Waldbach und
flüstert, wenn der Abendwind durch die Bäume rauscht und der Vollmond
sein Silberlicht über das Waldmeer der Massenei ausgießt. Dann erheben
sich am friedlichen Wiesengrunde strohgedeckte Hütten, die Häuser von
einem in Kampf und Streit untergegangenen Dorfes das früher mitten in
der Massenei stand.
Kontakt Pension:
Telefon: 0351 8802380 oder
Kontakt Gaststätte:
Tel.: 0351 880 23 86 zu erreichen
während der Öffnungszeiten
E-Mail: Schmiedeschaenke
Öffnungszeiten:
Dienstag-Freitag
ab 17:00 Uhr
Samstag-Sonntag
11:00 Uhr - 14:00 Uhr
und ab 18:00 Uhr
Montag geschlossen